2025 Finnland, Norwegen

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Finnland, Schweden oder Norwegen, wer weiß das schon.

Auf Wunsch einiger Leser, Mitreisende in Gedanken, versuchen wir auch auf dieser Reise einige Eindrücke festzuhalten.

Wie jedes Jahr fahren wir nicht mit dem eigenen Wohnmobil, sondern mit einem gemieteten. Die Wiedererkennung war groß. Die Macke, und es war eine große, wurde nur geflickt. Die blaue Farbe an dem unteren Stoßfänger ist noch deutlich zu sehen. Dem Fahrzeug wurden, nicht von uns, noch weitere Schäden zugefügt. Vielleicht haben wir bei dieser Reise Glück und können das Wohnmobil so abgeben, wie wir es übernommen haben.

Die Reise im letzten Jahr haben wir auf eigenes Risiko mit einer defekten Bordelektronik angetreten. Die wurde in der Zwischenzeit repariert, alles funktioniert einwandfrei. Wer weiß wie lange.

Also los. Wie immer, und mittlerweile sind wir ein eingespieltes Team, haben wir das Wohnmobil mit Routine gepackt. Der erste Stopp ist in Travemünde. Von dort geht die Fähre nachts um 02:00 Uhr nach Helsinki. Wir waren zeitig am Ziel, genug Zeit sich Travemünde anzusehen. Dann das endlos lange Warten am Fähranleger. Von 19:00 Uhr bis 0:30 Uhr. Dann durften wir endlich auf die Fähre. Ein langer Tag geht zu Ende und eine schöne Zeit beginnt.

Die Fahrt von Travemünde bis Helsinki dauert ca. 31 Stunden. Eine lange Zeit, vor allem wenn man versucht über so einen langen Zeitraum den Horizont im Auge zu behalten. Denn dann soll einem ja nicht übel werden. Im letzten Jahr ist mir die Fahrt mit der Fähre nicht so gut bekommen. Aber nachts draußen an Deck zu stehen ist auch keine Lösung, zumal es im dunklen schwer ist den Horizon zu sehen und es Ars.. kalt ist. Eine Reisetablette sollte Abhilfe schaffen. Bis jetzt wirkt sie.

 

 

 

Helsinki Tag zwei.

Nachdem wir gestern die Fähre pünktlich um 10 Uhr verlassen hatten, ging es auf kurzem Weg zum gebuchten Campingplatz. Den hatten wir schon vor unserer Abreise gebucht. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es besser ist die erste Station zu buchen. Dann fängt der Urlaub gleich entspannter an. Wir waren im vergangenen Jahr schon mal auf diesem Campingplatz. Nicht weit weg von der City.

Das Wohnmobil geparkt und die Fahrräder startklar gemacht. Ab nach Helsinki. Nach ca. 14 km hatten wir das Ziel erreicht. Die Planer in Deutschland sollten sich ein Bespiel an der Gestaltung der Radwege nehmen. Auf der ganzen Strecke mussten wir uns die Fahrbahn nicht mit den Autos teilen. Vorbildlich. Nach fast 37 km mit dem Rad, war es dann auch gut für den ersten Tag.

Nach der ersten Nacht in unserem neuen Heim für die nächsten 8.Wochen, ging es erst einmal zur morgendlichen Dusche. Ab in die Duschkabine, fertig und die Dusche angestellt. Wo ist das Shampoo???… nicht da… im Wohnmobil!!!!!… scheebbig, ohne Seife wird das wohl nur eine Katzenwäsche. Duschtür auf, keiner da, wacker zum Seifenspender am Waschbecken. Geht doch. Dann konnte das erste Frühstück bei strahlendem Sonnschein ja beginnen. Heute sind wir mit der Metro nach Helsinki gefahren. Christel hat die Planung voll im Griff, ich brauch mich nur anzuhängen. Bei einer ausgedehnten Bootstour haben wir einige wunderschöne Orte und Inseln gesehen. Da lässt es sich leben. Und zu jedem Haus in Ufernähe gehört eine Sauna, die direkt am Wasser steht. In Finnland gilt übrigens das Jedermannsrecht. Die Natur gehört hier jedem, solange niemand in seinen Persönlichkeitsrechten gestört wird. Pilze im Wald zu sammeln gehört übrigens dazu, und wenn sie auf privatem Grund stehen, darf sie auch dort jeder ernten. Nach der Bootstour haben wir uns in der Markthalle eine Fischsuppe gegönnt. Ein Genuss. Dann noch schnell eine Suppenkelle besorgt, die andere liegt in Dortmund, bevor es mit der Metro zurück ging.

Morgen geht es weiter. Mal sehen, wo es uns hintreibt. Christel arbeitet jeden Abend an einem neuen Programm.

 

 

 

Helsinki-Fiskars-Ekenäs  28-06-2025

Schebbig Wetter heute Morgen, kein Frühstück draußen im Sonnenschein. Es hat die ganze Nacht geregnet. Unsere Fahrt sollte uns, mit einem Zwischenstopp in Fiskars, nach „Hanko“, dem südlichsten Ort Finnlands führen. In Fiskars gibt es einen Shop der Männerherzen höherschlagen lässt, hat Christel gelesen. Also nichts wie hin. Ein kleines nettes Dorf mit vielen Cafés und kleinen Geschäften mit viel Kunst und Textilen, sowie eine Schokoladen Manufaktur, in der man sich durchprobieren konnte.

Die Firma Fiskars“, gegründet im Jahre 1649, ist das älteste Unternehmen in Finnland. Das Unternehmen ist bekannt für seine qualitativ hochwertigen Stahlprodukte.

Ach so, in dem Laden von Fiskars war nichts dabei für mich. Eine Axt oder sonstige Gartengeräte gehören nicht zu meinem Beuteschema. Christel hat sich eine neue Rasenschere zugelegt.

Kurz vor dem Ziel in Hanko haben wir uns entschlossen, in Ekenäs die Nacht auf dem Campingplatz mit einem super Platz direkt am Wasser zu verbringen. Morgen geht es dann zum südlichsten Punkt in Finnland.

 

 

Ekenäs-Hanko-Ekenäs 29-06-25

Ja das ist korrekt, Ekenäs-Hanko-Ekenäs. Wir sind wieder dort wo wir heute Morgen gestartet sind. Aber von vorne. Die gestrige Nacht war sehr regnerisch und stürmisch. Was mich dazu zwang, nachts um 00:00 Uhr mit dem Schlafanzug im Regen die Markise reinzuholen. Denn wir wollten nicht schon in der ersten Woche die Schadensbilanz aufbauen. Na ja, als Camper muss man schon mal die Komfortzone verlassen und wenn es sein muss, das warme Bett. Alles gut, heute morgen schien die Sonne. Also Laufsachen anziehen und auf die Piste. Es ist schließlich Sonntag, und Sonntag wird gelaufen. Es waren nur 8 km, ich kenne mich hier nicht aus.

Wir saßen beim Frühstück als plötzlich ein Auto direkt vor unserer Wohnungstür parkte. Sehr ungewöhnlich das jemand auf deinen Platz fährt. Haben wir uns etwas zu Schulden kommen lassen. Falsch geparkt, zu schnell gefahren, die Drohne am falschen Ort gestartet? Ein älterer Herr steckte den Kopf in unser Wohnmobil. Hallo ich bin Hans, Hans Heinrich, ich wohne seit 2009 hier in Ekenäs. Sein deutsch war einwandfrei. Er ist Deutscher und lebt seit 1961 in Finnland. Hans Heinrich hat auf der ganzen Welt Orgeln gebaut. In Spitzenzeiten hatte er in seinem Betrieb 18 Mitarbeiter. Aber warum er uns das alles erzählt hat, hat einen tieferen Sinn. Er möchte seine Muttersprache nicht verlernen und so fährt er regelmäßig auf den Campingplatz um sich Fahrzeuge mit deutschen Kennzeichen zu suchen. Gestern war er bei unseren Nachbarn aus Münster. Das Beste, Hans ist 90 Jahre und die hat man ihm nicht angesehen. Wir hätten ihn auf 75 geschätzt.

Nun aber zum südlichsten Punkt in Finnland, zumindest den Punkt den man zu Fuß erreichen kann. Ab nach Hanko. Da wir etwas orientierungslos waren, sind wir erst einmal ins Centrum gefahren. Hanko ist das kleine Côte d’Azur von Finnland, hat Christel mir gesagt. Ein schönes Städtchen mit einigen alten Villen und modernen Hotels, die sich sehen lassen können. Die Boote im Hafen zeugen davon, dass hier nicht nur normales Publikum ist. Wir dachten, dass wir den südlichsten Punkt von der Stadt aus zu Fuß erreichen können. Weit gefehlt. Wir mussten noch gut 5 km fahren. In einem kleinen Wäldchen direkt am Wasser, von wo die Tour starten soll, haben wir ein schattiges Plätzchen gefunden. Also los, Richtung Süden. Auf einem Holzsteg, den man entlang des Ufers gebaut hatte, ging es los. Bis zu dem Punkt, als wir ein älteres Pärchen überholt haben und uns erkundigt haben ob dort, wo der Turm steht, der südlichste Punkt ist. Da sind sie wohl falsch. Sie müssen auf die andere Seite der Landzunge. Super. Den ganzen Weg wieder zurück. Endlich, da ist der Wegweiser zum Naturpfad, der direkt zum Ziel führt. Immer entlang der Küste. Das Ufer war nur einige Meter entfernt. Ein kräftiger Wind blies uns die ganze Zeit von vorne ins Gesicht. Es ging über Schotter, Geröll und karge Felsen, vorbei an einer alten verfallenen deutschen Basis aus dem Krieg bis zu unserem Ziel. Am Ziel erwartete uns ein Steinhaufen mit einer Tafel, auf der nichts mehr zu lesen war. Egal. Da die Strecke nicht sehr einfach zu gehen war und es immerhin fast 8 Kilometer waren, waren wir erst gegen 18:00 Uhr am Auto. Also kurz die 35 Kilometer zurück nach Ekenäs, wo wir die heutige Nacht verbringen. Deshalb, Ekenäs-Hanko-Ekenäs.

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