Laukvika 15-07-24 Montag
Wandertag. Es ging auf den Delpen, 374 Meter hoch. Anstrengend, aber wunderschön da oben die Aussicht.
Hov 16-07-24 Dienstag
Heute wieder nichts zu berichten außer, dass wir die Stadt Svolvær besichtigt haben und unser Schlafplatz heute am A– der Welt in Hov ist. Nur Strand und eine schöne Aussicht.
Also nur ein paar Fotos und die Route.
Ramberg 19-07-24 Mittwoch
Nachdem wir uns heute von Alois verabschiedet haben ging es nach Vikten zur Glashütte. Alois haben wir gestern auf dem Campingplatz in Hov kennengelernt. Auf der Wiese lag ein ausgerolltes Kabel was Richtung Stromkasten wollte. Nach der Frage ob wir es mit meinem Kabel verlängern sollen, so haben wir beide Strom, war Alois total begeistert. Als danke schön spendierte Alois eine Dose Bier. Ich bin kein Dosenbiertrinker, aber wat willse machen. Alois kam aus dem Geschichten erzählen nicht mehr raus. Christel verabschiedete sich zum Strand und ich stand da, mit Alois und der Dose Bier in der Hand, bis zu dem Zeitpunkt als Alois von seiner Frau gerufen wurde. Und das DU wurde dann auch noch besiegelt. So macht man das, unter Campern. Ein netter Zeitgenosse.
Man will es nicht glauben, die Welt ist zu klein für uns. Als wir in Vikten auf den Parkplatz fuhren, parkte zur gleichen Zeit ein Wohnmobil aus Dortmund ein. Was soll ich sagen, Herr Bartz mit seiner Frau. Es ist der Fahrradhändler aus Dortmund-Brackel. Nach ein paar netten Worten ging es zur 600 Meter entfernten Glashütte. Die zu kaufenden Glassachen werden alle dort hergestellt. Wir konnten uns von den Fähigkeiten des Glasbläsers selbst überzeugen. Er war gerade dabei eine wunderschöne Vase herzustellen. Christel viel die Entscheidung schwer sich ein Teil aus der großen Auswahl an tollen Glasteilen, eines auszusuchen. Nach einem Cappuccino und einer Waffel mit Schmand und Marmelade, viel die Endscheidung dann leichter. Nun ist sie stolze Besitzerin einer tollen Vase. Unter jedem dort hergestellten Produkt ist ein Zeichen angebracht. Die Lofotenrune, sie zeigt das Boot, den Menschen und den Fisch als Symbol für die Lebensgrundlage der Lofoten sowohl in der Vergangenheit als auch der Gegenwart.
Å 18-07-24
Å, der letzte südlichste Ort auf den Lofoten. Ein kleines Nest. Ich glaube es besteht nur aus Hütten für Angler und Wanderer. Auf der kurzen Fahrt nach Å haben wir immer wieder Ausschau gehalten, wo wir wohl heute die Nacht verbringen sollen. Selbst in Reine, wo ein großer Platz für Wohnmobile vorhanden ist, alles voll. Der Parkplatz für einen kurzen Aufenthalt, um die Stadt zu besuchen, war noch vorhanden. Wir kennen diesen Ort aus dem letzten Jahr. Von dort starten die Wanderer, um auf den Reinebringen zu kommen. 1500 Stufen, das haben wir letztes Jahr erledigt. Heute wäre es auch nicht möglich gewesen. Wir haben in einem Bistro einen leckeren Lachs mit Kartoffeln und als Nachtisch Pannacotta zu uns genommen. Die letzten vier Wochen haben wir mittags nur eine Kleinigkeit zu uns genommen. Das üppige Mahl hat unsere Mägen durcheinandergebracht. Also nur ein kurzer Spaziergang heute. Der Weg führte uns in dem Ort Sørvågen zu einem Leuchtturm. Nicht ganz einfach zu finden. Da der Leuchtturm hinter einem Hügel steht, konnte man ihn nicht sehen. Der Weg führte teilweise über eine Wiese. Wir mussten unterwegs fragen, um den richtigen Einstieg in die Wiese zu finden. Am Leuchtturm angekommen waren wir völlig alleine. Eine himmlische Ruhe dort. Der alte Leuchtturm ist nicht mehr in Betrieb, man kann das Haus dort mieten. Wie man all seine Dinge dort hintragen soll, keine Ahnung. Denn es gibt nur den Trampelpfad. In dieser einsamen Gegend hatte sich jemand mit seinem Zelt ein nettes Plätzchen gesucht. In Å angekommen, gab es nur einen großen Parkplatz auf dem man max. 6 Stunden stehen darf. Für eine Übernachtung zu wenig. Was nun. Kein Platz am Straßenrand, kein Campingplatz. Wir würden gerne die Fähre von Moskenes, dass nur ein paar Kilometer von Å entfernt liegt, nach Bodø nehmen um dann an der Küstenstraße weiter Richtung Süden zu fahren. Leider fährt die nächste Fähre erst um 23:40 Uhr und kommt dann um 03:00 Uhr mitten in der Nacht in Bodø an. Echt schebbig, nachts einen Stellplatz zu suchen. Bei unserem Spaziergang durch Å viel uns ein Schild auf, 4-5 Wohnmobilstellplätze zu vergeben. Super. Ein kurzer Anruf, ob noch Platz ist und die Sache war geritzt. Wir stehen hier mit Blick zum Wasser und können morgen früh ganz entspannt die 11:00 Uhr Fähre nehmen. Glück und die nötige Ruhe gehören einfach dazu.
Saltstraumen 19-07-24 Freitag
Wie gestern schon gesagt, heute sollte es um 11:00 Uhr mir der Fähre nach Bodø gehen. Der Plan war, dass wir rechtzeitig zur Fähre fahren, damit wir auch sicher einen Platz auf der Fähre bekommen, und frühstücken gemütlich am Fähranleger. Start um 8:30 Uhr vom Stellplatz in Å. Nach 15 Minuten erreichen wir die Fähre. Keine Schlange und die 9:00 Uhr – Fähre hatte noch Platz für uns. Erst einmal super. Die Fahrt mit der Fähre dauert aber ca. 4 Stunden, das alles ohne Frühstück, denn auf der Fähre ist der Aufenthalt im Fahrzeug verboten. Das Frühstück viel dann etwas bescheidener aus. Zwei Kaffee aus einem Automaten, aus dem wir normalerweise keinen Kaffee trinken würden und ein überlagertes Brötchen. Etwas aufgeweicht und trocken. In Bodø haben wir das erste Café angesteuert. Lecker Kaffee und eine Waffel. Die gibt es hier an jeder Ecke, die Waffeln. Nachdem wir uns von der Fährfahrt erholt hatten, ging es ab zum Hafen. Hier war richtig was los. Lauter alte Segelschiffe hier. Die sind um die Wette gefahren, ich glaube man nennt es Regatta. Viele Stände, die sich mit der Seefahrt beschäftigen, gab es zu bestaunen. Nach dem Brötchen mit geräuchertem Ziegenfleisch (war sehr lecker) ging es zu einem Stand, bei dem es getrocknete Seeigel gab. Schöne Teile. Christel stand schon einmal vor der Entscheidung sich damit einzudecken. Diesmal hat sie zugeschlagen. Nach Wunsch meiner Schwester, die gekaufte Vase zu zeigen, was leider nicht geht, die ist zu gut eingepackt, gibt es heute ein paar Beispiele von den Seeigeln. Ich stelle gerade fest, dass für mich auf der Reise noch nichts rumgekommen ist.
Ein paar Kilometer hinter Bodø haben wir Saltstraumen erreicht.
Åskardet 21-07-24 Sonntag
Gestern gab es nichts zu berichten. Nur, dass wir wieder auf dem Campingplatz gelandet sind, auf dem wir im letzten Jahr von einem in Dortmund-Husen lebenden Campingplatzwart eingewiesen wurden. Er war gestern leider nicht da. Auf der Fahrt nach Storvik haben wir uns noch kurz eine Lachsfabrik angeschaut. Der Abstecher hat sich nicht gelohnt. Davon haben wir uns mehr versprochen. Dafür gab es heute Nervenkitzel pur, zumindest für Christel. Sie war kurzfristig nicht mehr ansprechbar, entweder war der Puls komplett weg oder es hat Ihr einfach die Sprache verschlagen. Alle paar 100 Meter stand ein Schild mit dem Hinweis „Sie befahren diese Straße auf eigene Gefahr“. Als dann der 1800 Meter arschdunkle Tunnel kam, in dem es ordentlich bergauf ging und wir die Hand vor Augen nicht mehr sehen konnten, war der Puls garantiert weg. Glaube ich zumindest. Aber die Fahrt auf dieser engen und steilen Strecke hat sich echt gelohnt. Wir waren am Storglomvassdamm.
Der Storglomvassdamm ist eine Talsperre mit einem Steinschüttungsdamm. Die Talsperre wurde im Zeitraum von 1993 bis 1998 gebaut. Der Staudamm ist 820 Meter lang, 125 Meter hoch an der Basis 365 Meter dick. Er besteht aus 5,3 Millionen m3 Stein und Kies. Das Wasserkraftwerk erzeugt Strom mit einer Leistung von 327 MW. Der Stausee Stromglovatrn ist mit einer Fläche von 47,3 km2 Norwegens 24. größter See.
Die Auswaschungen, die über die Jahrtausende vom Wasser in den teilweise farbigen Steinen entstanden sind, sind schon etwas ganz besonderes. Nach einem längeren Spaziergang (2 Stunden) über diese unwirkliche Gegend, ging es zu einem ganz besonderem Café. Echt schebbig im Moment. Während ich hier draußen an einem See schreibe, quasi unserem Schlafplatz, landet allerlei Zeug in meiner Kaffeetasse. Kleine Blätter von den Bäumen und kleine Tiere, die in meinem Kaffee baden. Aber zurück zum Café. Ein versteckter Ort zum verlieben, den wir ohne, dass Christel eifrig Bücher liest nie gefunden hätten. Wir wurden in einem über 100 Jahre altem Stall von zwei älteren Damen und einem ebenso alten Herrn nett bedient. Christel hat sich von den Damen überzeugen lassen, dass es hier etwas landestypisches zu essen gibt. Warmer Sauerrahm mit Oel, Schinken, Wurstscheiben und sonne Art Knäckebrot. Ach ja, und nicht zu vergessen „Zucker mit Zimt“. Das gibt es hier in der Tüte, so wie man bei uns in den Cafés den Zucker in der Tüte bekommt. Ich habe mir von dem älteren Herrn eine Waffel backen lassen.