Norwegen Woche 6

Kjeksa

Heute haben wir eine der schönsten Straßen befahren, die es hier in Norwegen gibt. Ein unvergessliches Erlebnis, erwartet dich hier. Die 260 Meter lange und 23 Meter hohe Storseisundbrücke ist die größte und beeindruckendste der 8 Brücken auf dieser Route. Am Rastplatz direkt an der Brücke gibt es einen freischwebenden Wanderpfad um die Insel, von dort hat man einen guten Blick auf die Brücke. Die je nachdem wo man steht, aussieht als sei sie verdreht oder gleich umkippt. Bunte Vögel gibt es hier überall. Das ist der Opa mit seinem vollkommen beklebten und viel Klimbim bestücktem Auto, incl. seiner Beifahrerin, Mona Lisa. Hat er mir persönlich gesagt, dass es Mona Lisa sei. Heute haben wir uns einfach an einem Aussichtsplatz für die Nacht eingerichtet. Hoffe, dass uns niemand vertreibt. Ein schönes Plätzchen mit Fernblick auf den Atlantik. Im Moment regnet es.

Hier ein paar Eindrücke von der Atlantikstraße

Trollstigen – Geiranger – Stryn

Gestern und heute waren wir lange unterwegs, soll nicht heißen, dass wir weit gefahren sind. Es gibt hier an jeder Ecke etwas zu entdecken, und das dauert halt, wenn man es ein bisschen genießen möchte. In Molde haben wir viel Zeit verbracht. Ein Jazz-Festival, das über mehrere Tage geht. Wir haben uns ein kleines Konzert einer Schülerband sowie ein paar Stücke von einer Jimi Hendrix Revival Band angehört. Dann ging es zu den Trollstigen, dort haben wir dann unser Quatier aufgeschlagen. Nachdem der Touristenstrom vorbei war, der hier tagsüber mit vielen Bussen hergebracht wird, hatten wir die Aussichtsplattform für uns allein. Hier hat das Wohnmobil klare Vorteile. Morgens schaust du aus dem Fenster, da stehen schon wieder die ersten Busse.

Unsere heutige Route führte uns am Geiranger Fjord vorbei. Bei der Anfahrt hatten wir eine schöne Aussicht von der Serpentinen-Straße die zum Fjord führt. Allerdings war da schon der erste Andrang von Menschen und Bussen. Keine Möglichkeit in der Kehre, in der die Aussichtsplattform stand, einen Parkplatz zu finden. Also weiter bergab, dann kurz entschlossen doch gewendet und zurück. Glück gehabt, jetzt wurde ein Platz frei. Wie gesagt ein super Blick auf den Fjord, allerdings frage ich mich, muss man mit so einem riesigem Schiff in diesen kleinen Fjord. Es stört das Bild, und es bringt unmengen an Menschen an diesen Ort. Das merkst du, wenn du in den Ort kommst. Auch dort haben wir nur mit viel Glück einen Parkplatz gefunden. Nach einem Cappuccino und einer Waffel, die wie immer geteilt wird, ich bekomme keine eigene, ging es nach Stryn. Mit einem kleinen Umweg. Christel hat in Ihrem Reisefüher, der wie schon einmal gesagt, von einem Freund zur Verfügung gestellt wurde, eine Beschreibung einer besonderen Straße gefunden. Auch das habe ich schon mal gesagt, man muss nicht alles lesen. Aber der Umweg hat sich dennoch gelohnt. Wir wurden mit einer beeindruckenden Landschaft belohnt. Die Straße hatte es in sich, schön schlammig bei dem Regen. Das Auto ist nicht wieder zu erkennen von den ungeschützten Fahrrädern auf der Anhängerkupplung reden wir nicht. Die sind garantiert überholungsbedürftig. Hoffe die nehmen uns das Wohnmobil in dem Zustand an der Verleihstation ab. 

Jetzt zu der besagten Straße.

Diese 27 km lange Straße folgt einer Strecke die vor mehr als 100 Jahren von Einwohnern der Region sowie von schwedischen Wanderarbeitern mit nicht viel mehr als Spitzhacken und Schaufeln errichtet wurde. Die sorgfälltig von Hand aufgeschichteten Steinmauern sowie die an <Hinkelsteine> gemahnenden  Randsteine erinnern an diese Zeit, und bis in die 1950er-Jahre hinein wurde hier der Schnee im Frühjahr von mehr als 200 Helfern kilometerweit von Hand geräumt.

Svaeren

Gestern Abend ist es ziemlich spät geworden bevor wir einen Schlafplatz gefunden hatten, so wie heute auch. Es war an beiden Tagen 19:30 Uhr. Lange Tage. Wir müssen so langsam daran arbeiten unseren Zeitplan zu organisieren, denn nächste Woche Samstag müssen wir in Oslo sein. Das gestaltet sich nicht so einfach. Hier kannst du alle paar Kilometer anhalten und den Fotoapparat einschalten oder einfach nur um den Blick zu genießen. Unzählige Wasserfälle und eindrucksvolle Sichten hat dieses Land zu bieten.
Heute hat uns ein Fliteboard aufgehalten. Bei einem Stopp oberhalb von Sandane hatten wir einen Blick auf den See der Stadt. Was war das denn, irgendwelche Typen auf Brettern, die ich nur aus dem Fernseher kenne. Es war wie immer Kaffee und Waffelzeit, also einen kleinen Abstecher von der Hauptstraße ins Dorf. Der Parkplatz war direkt an der Stelle wo die Jungs mit Ihren Bretten waren. Was wir nicht wussten, das hier eine Fliteboard-Schule war. Nach etwas Plaudern mit einem Lehrer, habe ich mich kurz entschlossen das mal auszuprobieren. Soll ganz einfach sein. Letzte Woche war eine 82jährige Dame dabei. Na dann sollte ich es wohl auch schaffen. Rein in den Gummianzug, das Wasser hatte eine Temperatur von 16 Grad. Nach einer kurzen Erläuterung der Handsteuerung und wie man am besten das Gewicht verlagert um das Fliteboard aus dem Wasser zu bekommen, ging es los. Du kannst auf dem Brett sitzen, liegen, knien oder stehen, egal, es funktioniert immer. Wirklich simpel. Stehen auf dem Brett ist allerdings nicht so einfach. Ich habe es probiert, nicht sehr erfolgreich. Ich kann nur eines sagen, es hat riesig Spaß gemacht. Mal sehen was uns morgen aufhält.

Brekke

Zwei Nächte auf dem selben Campingplatz. Der Platz ist zu empfehlen. Wir stehen direkt am Wasser. Wenige Meter weiter und die Füße sind nass. Die Fahrt gestern von Svaeren nach Brekke war nicht besonders aufregend. Die Kirche in Balestrand war der einzige Höhepunkt auf der Fahrt.


der Bau der Kirche wurde zum Gedenken an die englische Bergsteigerin Margaret Sophia Green Kvikne (1850–1894) errichtet, die 1886 als Touristin nach Norwegen kam und blieb. 1890 heiratete sie Knut Kvikne, den Besitzer des Kviknes Hotell in Balestrand. 1894 starb sie an Tuberkulose. Kurz vor Margarets Tod versprach Kvikne, eine englische Kirche auf einem Teil seines Grundstücks errichten zu lassen. Mit der finanziellen Hilfe zweier wohlhabender amerikanischer Frauen konnten die Arbeiten wenig später beginnen.

Die Nacht in Svaeren haben wir in der unmittelbaren Nähe eines Flusses gestanden, keine Gute Idee. Das Geräusch von fließendem Wasser ist grundsätzlich ein schönes Geräusch, allerdings stört es ungemein beim Schlafen. Hier auf dem Campingplatz in Brekke geht es geräuschlos. Wenn die Türen der Wohnmobile geschlossen sind, kannst du das Gras wachsen hören. Deshalb, und wegen der guten Aussicht auf das Wasser und die Berge, haben wir uns entschlossen noch eine Nacht zu bleiben und heute ( Samstag ) einen faulen Tag eingelegt. Die Bootsfahrt war dann das einzige Erlebnis heute. Bis auf komplett nasse Sachen nichts besonderes also. Die Bootsverleiherin war ganz erstaunt, dass wir ohne Angel ein Boot mieten wollen. Hier leiht man sich die Boote um die Fische aus dem Wasser zu holen. Ich musste ihr erklären das uns eine Angel nicht wirklich weiter hilft. Die kannst du hier kaufen. Was, wenn doch ein Fisch anbeißt. Wir wären komplett überfordert. Wie bekommst du den Haken da raus, und was noch schlimmer ist, wie beförderst du das Tier ins Jenseits. Also lassen wir das mit dem Angeln. Obwohl das hier jeder darf, zumindest in den Fjorden, an den Flüssen ist das wohl nicht so, haben wir gehört. Na ja, bis jetzt sind wir auch so satt geworden.

 

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