2024 Norwegen Woche 3

Skjervoi-Tromsø-09-07-24

Den gestrigen Tag hätten wir in Teilen besser gestrichen. Es fing an und für sich gut an. Die Sonne zeigte sich und wir waren gut gelaunt. Die Wäsche ist wieder sauber und sogar trocken. Alles wieder im Schrank. Es kann los gehen. Ab in den nächsten Supermarkt. Wir benötigen Nachschub. Da sehe ich doch gerade einen älteren Herrn in seinem Vehikel. Ein voll verkleideter Elektroscooter. Habe ich noch nie gesehen, so ein Teil. Die haben sogar eine Heizung für den Winter. Kamera raus und ein Foto. Die Kamera ist immer griffbereit über den Vordersitzen. Dort gibt es eine breite Ablage. Da liegt die Kamera ziemlich sicher und ist bei den 8000 km im letzten Jahr und auch bis gestern immer an Ihrem Platz geblieben.  Nach dem Foto mit dem älteren Herrn habe ich die Kamera wohl nicht ganz korrekt abgelegt. Beim Anfahren nach dem Einkauf ist mir das gute Teil direkt auf den Kopf gefallen und anschließend ziemlich unsanft auf den Boden. Der Kamera ist nichts passiert, mir brummte der Kopf. Leider gab es nicht alles in dem Supermarkt was für unser Wohlgefühl nötig war. Also zum Nächsten. Großer Parkplatz, wir wollten mit unserem riesigen Teil nicht den ganzen Platz belegen. Ab in die Ecke und schön vorsichtig rückwärst einparken. Dann steht das lange Hinterteil schön über der Wiese und es ist genug Platz um vorne vorbei zu fahren. Bumms, ein abruptes Bremsmanöver wurde eingeleitet. Nicht von mir und auch nicht vom Auto. Ein dickes Rohr der zum Supermarkt bis in Himmel reichenden Reklametafel stand da plötzlich im Weg. Ein wirklich dickes Rohr. Die Kunststoffverkleidung muss wohl erneuert werden, wenn wir Zuhause sind. Dem Rohr ist nichts passiert. Wie schon gesagt einige Teile des Tages hätte wir streichen können. Danach bis zum Schlafplatz in der Nähe des Fischerdorfs Skjervoi, das wir zuvor besichtigt haben, sind keine Schäden zu melden.

Heute führte uns die Route nach Tromsø. Super alles ganz geblieben. Zwei Fährfahrten waren nötig um Tromsø zu erreichen. Christel liebt Fährfahrten – ich nur, wenn es nicht wackelt. Ein kurzer Besuch in der ältesten Kneipe dort. Mack Øl bezeichnet sich als nördlichste Brauerei der Welt. Unzählige Zapfhähne sind dort in Reih und Glied angeordnet. Nach der Frage, ob die alle funktionieren, bestätigte die Bedienung mit einem „sicherlich“. Hier in der City stehen noch die alten Holzhäuser zwischen den Neubauten. Die alten Häuser verfallen teilweise und werden von Möwen, die einen Höllenlärm machen, belagert. Dafür gibt es in der Fußgängerzone eine Fußbodenheizung, damit im Winter niemand ausrutscht. Es ist heute spät geworden, die Stadtbesichtigung hat Zeit gekostet. Mal sehen, was morgen passiert.   

Hier die Route nach Skjervoi            Hier die Route nach Tromso

 

Mefjordvaer-10-07-24

Gestern haben wir Tromsø verlassen. Da es in der Stadt keine Möglichkeit gibt mit dem Wohnmobil zu übernachten, haben wir etwas außerhalb von Tromsø einen Stellplatz gefunden. Man muss rechtzeitig kommen, sonst sind auch diese Plätze voll. In Tromsø haben wir die Gelegenheit genutzt, um unsere Gasflaschen zu füllen. Es ist nicht ganz einfach, eine deutsche Gasflasche hier zu füllen. Tauschen geht nicht, hier gibt es andere Gasflaschen. Es geht also nur füllen. Und da muss man jede Gelegenheit nutzen. Mir fehlt ja immer noch die Drohne. Auf die Frage, ob wir so etwas in Tromsø bekommen, ja im Elektromarkt, so ähnlich wie bei uns Saturn. Also hin. Die Auswahl an Drohnen war nicht sehr groß. Zu dem bestätigte uns der Verkäufer, dass er von Drohnen keine Ahnung hat. Also keine neue Drohne. Schade.

Heute war nichts mit Ausschlafen. Um 6:00 rappelte der Wecker. Wir wollten auf die Insel Senja zum Wandern. Die Fähre fährt pünktlich um 10:45 Uhr los. Du musst rechtzeitig dort sein, ansonsten kann es passieren, dass du nicht mehr auf die Fähre kommst. Nicht weil du zu spät bist, nein, wenn die Fähre voll ist, ist es vorbei. Es ist von Vorteil einer der ersten in der Schlange zu sein. Wir hatten Glück. Wir waren das letzte Wohnmobil, das noch auf die Fähre durfte. Die anderen warten dann mal locker 5 Stunden auf die nächste Fahrt. Die Fahrt zum Fjordegård war eine spannende Sache. Es ging durch drei Tunnel, die allerdings nur einspurig und stockdunkel waren. Einer davon war 4,5 km lang. Wenn dir da jemand entgegenkommt, heißt es rückwärts bis zu einer Ausweichbucht. Die gibt es alle paar 100 Meter.

In Fjordgård hieß es, Wanderkleidung und Wanderschuhe anziehen. Es sollte auf den Berg Barden gehen. Ich kann euch sagen, nicht ganz einfach. Den ersten Kilometer ging es noch gemütlich über einen Schotterweg.  Dann fing das Abenteuer an. Der Weg führte über ein Sumpfgebiet oder so was ähnliches, denn auf der Wiese zu Laufen war nicht möglich. Die Schuhe versanken in der Wiese. Aus diesem Grund hat man fast den kompletten Weg zum Gipfel mit Bretten ausgelegt. Ein verdammt langer Weg, hin und zurück 7,5 km. Man benötigt schon eine bisschen Trittsicherheit, denn wenn du auf zwei Brettern gehst und diese auch noch unterschiedlich nachgeben, wackelt es ganz schön. Ein bisschen so, wie balancieren auf einem dünnen Baumstamm. Die Mühe hat sich gelohnt.  Wir waren alleine auf dem Gipfel. Ein Hinweisschild auf dem Gipfel bittet die Besucher diesen Ort nicht in den sozialen Medien zu verbreiten. Ein anderer Berg, den man vom gleichen Ort erreichen kann, ist überlaufen von Menschenmassen. Wir verraten natürlich nichts. Unser heutiges Quartier haben wir im Mefjord gefunden. Es ist jetzt 00:30 Uhr und die Sonne steht über dem Wasser und will nicht untergehen. Wir aber gehen jetzt bei vollem Sonnenschein ins Bett.

Hier die Route

 

 

Hamn 11-07-24

Gestern Abend haben wir bei unserem Spaziergang durch Zufall ein nettes Lokal gefunden. Hier am Ende der Welt. Ein gemütlicher Ort, nett eingerichtet. Man kann dort auch übernachten, aber wir haben ja unser Bett immer dabei. Bei einem Cider haben wir uns auf einer riesigen Leinwand das Spiel England-Holland angeschaut. Es gibt ein Frühstücksbuffet für die Hotelgäste. Können wir daran teilnehmen? Ja, gerne. Okay, dann bis morgen früh. So fing unser Tag heute völlig entspannt mit einem reichlichen Frühstücksbuffet an. Kein Spülen, kein Aufräumen. Nicht gerade das typische Camperleben, die frühstücken ja wohl im Wohnmobil. Aber so ist es auch nett. Der Regen hat uns fast den ganzen Tag begleitet. Mal mehr, mal weniger.  Wir machten noch einen Abstecher zu einem Leuchtturm in Bøver. Hier erwarten uns angeblich ein Café und ein schöner Sandstrand, so die Beschreibung aus dem Buch in der Gaststätte in der wir Frühstücken waren. War wohl ein altes Buch, genau so alt wie das Café in Bøver. Es gab nur den schönen Sandstrand. Das Café und der Leuchtturm machten einen traurigen Eindruck. Café zu, Leuchtturm verrostet. Ab und zurück zum nächsten Stopp. Die goldene Toilette. Weiß nicht, was es so Interessantes an einer Toilette gibt? Aber die Schlange davor war schon ziemlich lang. Heute schlafen wir auf einem Platz direkt an der Straße, in der Nähe von Hamn. Wir stehen alleine hier, denn es ist kein Platz für ein zweites Fahrzeug vorhanden. 1896 stand hier ein Fischerdorf, heute ist dort ein Hotel.

Seit 1994, nachdem der Ort von der Familie Fredriksen aufgekauft wurde, wird er als Urlaubs-, Tagungs- und Aktivitätsort vermarktet. Schon 1995 wurde Hamn zum Reiseort des Jahres gekürt, 2011 wählte Innovation Norway das Dorf unter die 25 attraktivsten Reiseziele Norwegens. Eine freundliche Behandlung der Gäste, eine gute lokale Küche, diverse Sport- und Freizeitangebote machen Hamn i Senja aus.

Hier die Route

 

Stave 12-07-24   13-07-24

Stave 12-07-24 Freitag

Heute morgen waren wir besonders früh am Start, ohne Frühstück ging es um 8:00 Uhr zum 10 km entfernten Fähranleger in Gryllefjord. Dort sollte die erste Fähre um 11:00 Uhr zur Insel Andøyn ablegen. Genug Zeit also dachten wir. Denn die Fähre kann man nicht buchen. Wer zuerst kommt, kommt mit. Der Rest muss bis 15:00 Uhr auf die nächste Fähre warten. Es ist übrigens immer dieselbe Fähre. Es gibt nur eine, die fährt immer nur hin und her. Was soll ich sagen wir sind nicht um 11:00 Uhr auf die Fähre gekommen. Einige Camper, und davon gibt es hier unzählige, übernachten direkt am Fähranleger. Warten gehört hier zum Reisen dazu, Hektik kennen die hier nicht. Immer schön locker bleiben. Nach fast 2 Stunden Fahrt haben wir dann doch die Insel erreicht. Es ist spät, ab zum Campingplatz in Stave, den kennen wir aus dem letzten Jahr. Ein kleiner Lauf noch und dann ist Feierabend für heute.

Auf der Insel Andøya befindet sich Norwegens einzige permanente Raketenstation „Andøya Space“.

Am 18 August1962 betrat Norwegen den Weltraum. Die Rakete Ferdinand 1 flog vom Andøya Space Center 101,5 km in die Atmosphäre. Seite der ersten Rakete wurden vom Andøya Space Center fast tausend weitere wissenschaftliche Raketen und Ballons gestartet.

Am 25. Januar 1995 löste eine von Andøya abgefeuerte Rakete in Russland einen Alarm aus. Die vom Radar erfasste Rakete wurde als Trident-Rakete interpretiert, die von einem amerikanischen U-Boot in der Norwegische See abgefeuert wurde. Fotos von Boris Jelzin (damals russischer Präsident) mit seiner „nuklearen Aktentasche“ gingen um die Welt. Man erkannte jedoch rechtzeitig , dass die Flugbahn der Rakete falsch berechnet worden war.

 

Stave 13-07-24 Samstag

Der Himmel ist bedeckt, aber laut Wetterbericht, den Christel akribisch beobachtet, soll es am Nachmittag besser werden. Mal sehen. Wir haben uns entschlossen, eine kleine Rundfahrt über die Insel zu machen. In Dverberg soll es ein Café geben, in dem es außer Kaffee und Kuchen auch selbst gemachte Seife geben soll. Das Café „Alveland“. Außerdem haben wir rausgefunden, dass man das Space Center besichtigen kann. Das Café war die Rundfahrt schon mal wert. Ein schmucker kleiner Laden. So und jetzt noch das Space Center. Auch dort wurden unsere Erwartungen übertroffen. Wir haben in einem Mini-Simulator eine Reise zum Mars gemacht. Mit VR-Brillen auf den Augen haben wir den Roboter über den Mars gesteuert und Bodenproben entnommen. Bis dann ein Sturm auf dem Mars die Mission beendete und wir den Rückflug zur Erde antreten mussten. Schon wieder so spät geworden heute. Also zurück zu dem Platz, wo wir heute Morgen aufgebrochen sind. Voll hier, der schöne Platz direkt am Wasser war weg. Aber der Wetterbericht hatte recht. Wir sitzen hier um 22:00 Uhr im Sonnenschein vor dem Wohnmobil.  

Hier die Route

 

 

Kjerringnes 14-07-24   Sonntag

Nachdem wir gestern Abend noch kurz den Sonnenuntergang in Stave beobachtet haben, geht es heute zu einer entlegenen Stadt. Nyksund, ein altes Fischerdorf. Mitte des 20. Jahrhunderts verließen die Menschen das Dorf. Der Hafen und das Dorf waren zu klein für den modernen Fischfang. Das Dorf war lange Zeit eine Geisterstadt. Man sieht es heute noch teilweise. 1985 entdeckte ein deutscher Sozialpädagoge von der TU Berlin das Dorf. Gemeinsam mit einer Truppe Jugendlicher zog er hier her und renovierte das Dörfchen. Das Projekt dauerte ein paar Jahre und heute leben hier wieder Menschen. Es ist ein Dorf für alternative Künstler. Wir waren in einer Galerie und haben uns angeregt mit dem Besitzer der Galerie über die Geschichte des Dorfes unterhalten. Svein Erik Tøien ist der Besitzer dieser Galerie, ein Architekt, er lebt seit 10 Jahren hier. Er beschäftigt sich mit der Fotografie und hat auch einige andere Künstler in seiner Ausstellung. Wir durften uns einen Film von ihm ansehen, in dem er die Geschichte des Dorfes erzählt.  

Danach gab es in einem Restaurant einen kleinen Happen. Christel entschied sich für eine Schale „Nachtisch mit Fisch“ und einem riesigen Haufen Sahne oben drauf. Ich genoss den leckeren Apfelkuchen mit Eis und Sahne. In dem Restaurant war noch die Luft und das Leben zu Hochzeiten des Dorfes zu spüren, einfach unbeschreiblich. 

Der Weg zu dem Dorf war schon ein bisschen abenteuerlich. Eine sehr schmale und schotterähnliche Straße mit vielen Schlaglöchern mussten wir die letzten 10 km auf uns nehmen. Das Wohnmobil hat es gut überstanden. Einige Dinge haben ihren Platz verlassen und haben sich im Wohnmobil verteilt. Da der Weg zum Dorf in einer Sackgasse endet, mussten wir die 10 km Schotterpiste wieder zurück. Jetzt stehen wir auf einem Parkplatz mit einem super Blick. Den gibt es hier übrigens die ganze Fahrt entlang unserer Route. Wir sind mit Nüssen und Getränken ausgestattet, um das Spiel England-Spanien zu sehen. 

Hier die Route

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