2025 Finnland, Norwegen WOCHE 2

Mathildedal-Turku-30-06-25

Unser erster Stopp heute war das kleine malerische Hüttendorf Mathildedal. Ein idyllischer Ort mit Holzhäusern in traditioneller roter Farbe. Viele kleine Geschäfte und einer Bäckerei sowie eine Schokoladen Manufaktur. Beides haben wir nicht besucht. Die Bäckerei ist montags geschlossen und die Schokoladen-Manufaktur haben wir nicht gefunden. Alpakas haben wir auch gesehen, leider geschoren. Mit Fell sehen die Tiere gefälliger aus. Dafür gab es einen Laden in dem nur Waren aus Alpakawolle angeboten wurde. Die Verkäuferin hat sich alle Mühe gegeben mir einen Pullover zu verkaufen. Leider ohne Erfolg für sie, das Zeug kratzt. Keine Leckereien aus der Bäckerei, keine Schokolade, keinen neuen Pullover. Also ab zum nächsten Stopp nach Turku (mit zwei U).

Turku wurde vor fast 800 Jahren gegründet und ist damit die älteste Stadt und ehemalige Hauptstadt Finnlands. Sie ist stolz auf ihre lange Kulturgeschichte und Bedeutung als Tor zum Westen.

Die Fahrt in die Stadt bietet eine Skyline wie Frankfurt oder eine andere Stadt mit vielen Hochhäusern. Nicht schön. Aber unser Ziel war ja die Altstadt. Es gibt dort noch ein paar alte Gebäude. Der schönste Bereich ist am Fluss Aurajoki. Etwas anderes haben wir nicht gesehen. Es ist nicht so einfach mit einem 7,4 Meter langen Teil in der Stadt einen geeigneten Parkplatz zu finden. Dort am Fluss gibt es unzählige Restaurants und Cafés. In einem davon haben wir die Aussicht auf die Stadt genossen. Nach ein paar Kilometern haben wir den Großstadtrummel verlassen und stehen nun auf einem Campingplatz unweit vom Bottnischem Meerbusen. In 5 Minuten sind wir am Wasser. Morgen soll es, lt. Reiseleitung nach Rauma gehen.

 

 

 

Turku-Rauma-01-07-2025

Nach einer kurzen Fahrt, zumindest für das was wir noch so vorhaben, ging es als Zwischenziel nach Rauma. Das eigentliche Ziel für den heutigen Tag war in Merikarvia eine Fischräucherei. Aber dieser malerische Ort Rauma hat uns viel Zeit gekostet.

Die Altstadt von Rauma (Vanha Rauma) ist mit ihren 600 Häusern auf einer Fläche von 28 Hektar der größte zusammenhängende Holzhauskomplex der Nordischen Länder. Die Häuser, die allesamt historische Namen tragen, weisen teilweise reich verzierte Fassaden auf. Der verwinkelte Grundriss geht auf das Mittelalter zurück. Während andere Holzhausviertel in Finnland meist Feuersbrünsten zum Opfer fielen, ist die Altstadt von Rauma seit 1682 von Bränden verschont geblieben und daher außergewöhnlich gut erhalten. 1991 wurde sie daher in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Heute ist die Altstadt ein belebtes Wohn- und Geschäftsviertel mit über 600 Einwohnern.

Am Marktplatz in der Altstadt befindet sich das Alte Rathaus aus dem Jahr 1776 mit dem Stadtmuseum von Rauma. Die Heilig-Kreuz-Kirche am Rand der Altstadt gehörte ursprünglich zum Franziskanerkloster von Rauma und wurde um 1520 erbaut. Der Kirchturm wurde 1816 angebaut und diente Seefahrern als Orientierungspunkt.

Wir hatten einen kurzen Aufenthalt in einem Hinterhof-Café mit den verdammt leckeren frischgebackenen Vaniljamunkki. Die sehen aus wie Berliner, sind aber aus einem anderen Teig ,sowie mit einer Vanillefüllung. Die gehen echt ab. Nach dem Rundgang durch die Stadt ging es prompt noch einmal in das Café, um die Vaniljamunkki zu verzehren. Lecker. Während des Rundgangs führte uns der Weg direkt in einen Laden, in dem echte Handarbeit ausgeübt wird. Du kannst dabei zusehen, wie hier die verschiedenen Teile geklöppelt werden. Einfach faszinierend. Christel konnte der Versuchung nicht wieder stehen und hat sich ein Andenken mitgenommen. Noch ein kurzer Besuch in einem Museum, ein bisschen Kultur muss sein. Danach ging es, wie schon gesagt, in das Café und dann ab zum Wohnmobil. Da der nächste Campingplatz nur 2 km vom Ort entfernt war und die Uhr schon fast 16:00 Uhr zeigte, haben wie uns entschlossen hier zu Übernachten. Ein riesiger Platz und unzählige Wohnmobile vor der Rezeption. Ach du dickes Ei. Die freundliche Dame sagte uns, wir sollten dem Herrn mit dem Rollstuhl folgen, er weißt uns dann den Platz zu. Bevor es losging, habe ich in den Herrn um einen schönen Platz direkt am Wasser gebeten. Das wäre genau das, was wir gerne hätten. Einen Flaschenöffner vor der Abfahrt und ab ging die Fahrt. Was soll ich sagen, der Flaschenöffner bewirkt Wunder. Besser geht es nicht. Der ungestörte Blick auf das Wasser inkl. einem super Sonnenuntergang. Siehe Foto.

 

 

 

Rauma-Kaskinen-02-07-25

Ja wo sind sie denn, zwei Stück fehlen. Nach dem ich gestern das erste Mal mit original Finnen in der Sauna war,  habe ich das finnische Saunen kennen gelernt. Die Unterlage, wenn überhaupt jemand eine benutzt, ist gerade mal so groß wie ein Sitzkissen, wie man es zum Wandern benutzt. Da es eine öffentliche Sauna und gemischt war, geht man mit Badekleidung in die Sauna. Da wird gequasselt und das Bier wird auch mitgebracht, nicht so wie bei uns, schön leise. Jeder schüttet nach gut dünken Wasser auf den Ofen. Der eine schön vorsichtig, der andere versucht aus der Entfernung den Ofen zu treffen. Leider war ich nun schon in der Sauna, als unser Nachbar mich in seine private Sauna eingeladen hat. Er hatte ein Saunazelt. Das heißt, Zelt vor das Wohnmobil,  Ofen rein und fertig. Der Ofen wurde mit Gas beheizt. In dem Zelt war reichlich Platz, locker für 5 Personen. Die Finnen sind halt Saunaverrückt.

Ach so, die zwei Stück. Ja das war ein Teil von unserem Frühstück. Zwei Brotscheiben, einfach weg. Christel hatte vier Scheiben vom Brot abgeschnitten um dann noch mal kurz etwas aus dem Wohnmobil zu holen. Verdammt. Nach der erfolglosen Suche rund um den Tisch war klar, das waren die Räuber. Die Räuber aus der Luft, Vögel. Zum Glück waren es keine Möwen, die hätten uns wahrscheinlich das ganze Brot entwendet.

Auf unserer Fahrt nach Kaskinen gab es einen Zwischenstopp in Merikarvia, wo wir uns in einer Fischräucherei ordentlich mit Proviant für die nächsten Tage eingedeckt haben. Dann noch kurz eine Besichtigung der Kirche in Närpes. Dort stehen heute noch 150 von ehemals 400 Hütten, in denen man, wenn man früher mit Pferd und Kutsche zur Kirche kam, das Pferd untergebracht hat. Jede Familie hatte ihre eigene Hütte. Mal sehen, wo wir morgen landen.

 

 

 

Kaskinen–Kokkola-Vuokatti-Ranua 03 bis 05-07-25

So, da sind wir wieder, falls uns jemand vermisst hat. Donnerstag und Freitag nur Regen. Die Natur ist dankbar, wir finden den Sonnenschein schöner. Dennoch ist einiges passiert. Nach dem es von Mittwoch auf Donnerstag in Kaskinen die ganze Nacht geregnet hat, ist es uns mit viel Geduld gelungen, die komplett durchnässte Wiese zu verlassen. Die Räder hatten sich tief ins Gras gewühlt. Puuhh, ohne Trecker den Platz verlassen. Danach ging es im Regen ins Handwerkerdorf Stundars, in dem mehr als 30 Jahre alte österbottnische Gebäude (Werkstätten, Bäckereien und Tante-Emma-Läden) zusammengetragen und wiederaufgebaut wurden. Heute demonstrieren Handwerker ihr Können. Wir konnten beim Butterschlagen zusehen. Außerdem wurde uns die gute Stube erklärt. Es gab nur einen Raum im Haus, in dem sich alles abspielte, inkl. das Schlafen. Was übrigens nicht im Liegen sondern im Sitzen durchgeführt wurde. Unser Ziel in Kokkola erreichten wir dann auch im Regen. Ein kleiner Lauf rundete den Tag ab. Bis wir nachts um 3:45 Uhr wieder einmal die Markise retten mussten. Wir lassen sie in Zukunft nachts eingefahren. Am Freitag erreichten wir ebenfalls im Regen Vuokatti. Vuokatti ist eine Hochburg für Langlaufskifahrer. Hier wird das ganze Jahr trainiert. Im Sommer auf Skatern.

Vuokatti verfügt insgesamt über 190 Loipenkilometer. Die Loipen werden jedes Jahr gemäß den Anforderungen des Olympic Training Centers sowohl für die klassische als auch freie Langlauftechnik gepflegt. Dies garantiert erstklassige Loipen für Profi- und Freizeitlangläufer sowie Genießer. 32 Kilometer Loipen sind vom frühen Morgen bis zum späten Abend beleuchtet. Hinweis: Bei Temperaturen unter -20 Grad Celsius wird die Beleuchtung nicht eingeschaltet.

Heute morgen wurden wir in Vuokatti auf dem Campingplatz mit strahlendem Sonnschein begrüßt. Geht doch. Bevor es weiter Richtung Norden geht, haben wir uns auf den höchsten Punkt begeben. Ein Tipp von Wernfried. Eine grandiose Aussicht. Anschließend haben wir uns dann noch die Sportarena angeschaut. In der war heute eine Ausstellung von amerikanischen Fahrzeugen. Die sieht man hier in Finnland an jeder Ecke. Den unterirdischen Tunnel, in dem die Langläufer das ganze Jahr trainieren können, konnten wir leider nicht besuchen. Der ist seit 2 Jahren wegen eines technischen Defekts geschlossen. Die Nacht verbringen wir in auf einem Campingplatz in Ranua mitten im Wald, direkt am Wasser.

 

 

 

Ranua-Sodankylä-06-07-25

So, nun ist die zweite Woche von acht auch schon vorbei. Die Zeit rennt. Wir haben schon 2200 Kilometer auf der Uhr und viel gesehen. Da heute Sonntag ist, musste ich mir wieder die Laufschuhe anziehen. Gibt sonst Ärger mit Christel. 6,5 Kilometer müssen reichen, ist ja schließlich Urlaub. Nach einem ausgedehnten Frühstück ging es in den Zoo „Ranua Resort“. Ein nie gesehener Zoo, mitten in den Wald gebaut. Keine künstlichen Gehege. Nur Zäune für die einzelnen Tiere. Sehr schön angelegt. Wir mussten dort hin. Christel liebt Elche und in freier Natur wird uns wohl keiner über den Weg laufen. Danach wurde das heutige Ziel angesteuert, „Sodankylä“. Vorbei am, besser gesagt, über den Polarkreis. Den haben wir in Napapiiri, dort wo Santa Claus wohnt, überquert. Da so ein Tag ohne Abenteuer nichts wert ist, haben wir uns beim Rangieren auf den Campingplatz an einem Stein die Stufe außen am Wohnmobil verbogen. Komplett verzogen die Stufe. Die gesamte Konstruktion hing schief. Die Stufe fuhr nicht mehr ein oder aus. Echt schebbig. Mit viel Aufwand und einer gebastelten Zugvorrichtung (siehe Foto) haben wir die Stufe wieder voll funktionsfähig bekommen. Puuuuhhh.

 

Auf Wunsch von meinem Lektor und Kritiker habe ich hier einen Button eingefügt in dem man eine Seite vor und zurück kann.

    Woche 1                                                                                                                                    Woche 3