Norwegen Woche 7 und die letzte

Bergen

Wir waren jetzt schon zum dritten Mal in Bergen. In Bergen regnet es immer, so sagt man. Wir hatten aber immer Glück mit dem Wetter, außer einem kleinen Regenguss schien meist die Sonne. Wenn du Regenkleidung benötigst, hier gibt es sie. Modische Gummistiefel mit oder ohne Absatz, den schicken Regenmantel in alle Variationen. Touristen aus der ganzen Welt treffen sich hier. Beim Bummeln durch die Stadt viel uns ein mit Rosen und einem Kranz bedeckter Stein auf.  Er dient den Menschen jedes Jahr als Gedenkstätte für die Opfer des Massakers vom 22. Juli 2011.  Wir haben hier vor der Stadt zwei Nächte verbracht. Die Verkehrsanbindung war super, die Straßenbahn sowie die Bus-Haltestelle waren nur wenige Meter von unserem Wohnmobil entfernt. Wenn man den Pfad des Touristenstrom in der Stadt verlässt, gibt es viele ursprüngliche Gebäude und Gassen zu erkunden. Nicht zu vergesesen die Cafe’s mit den leckeren Zimtschnecken, die du dann ohne den üblichen Touristenandrang genießen kannst. Eine schöne Stadt. Ein Besuch lohnt immer.

 

Gudvangen – Laerdalsoyri

Die Fahrt von Bergen nach Gudvangen war ein nasses Abenteuer, die meiste Zeit nur Regen. Also nichts Besonderes zu berichten. Nach der Ankunft auf dem Campingplatz in Gudvangen haben wir die Wikingerstadt besucht. Ne, nicht wirklich. 500 Meter vom Campingplatz gab es ein Wikingerdorf zu besichtigen. Zum Glück war das Museum schon geschlossen. Auf dem Rückweg ging’s noch kurz zum Fähranleger nur 300 Meter die Straße rein. Ein Riesen-Store mit lauter Nippes und einem Restaurant mit geschätzt 200 Sitzplätzen, nichts für uns. Gleich nebenan ein Bäckerladen, nichts wie hin, vielleicht gibt es hier Zimtschnecken. Es gab noch mehr als Zimtschnecken. Alles sah lecker aus. Die Wahl fiel auf einen mini Berliner und ein Teil mit Schokoladen-Stückchen, habe den Namen vergessen. Als ich noch einen zweiten Cappuccino bestellte, und gleichzeitig das Lokal und die verspeisten Dinge lobte, ging es los. Der Chef erklärte uns, dass er das Geschäft erst seit einem Jahr betreibt und das Gebäude ein altes Postamt war. Der Holzkonstruktion war ihr Alter anzusehen. Nach einem netten Plausch mussten wir dann noch auf Kosten des Hauses ein Croissant gefüllt mit Schokolade probieren. Lecker. Heute Morgen haben wir uns dann für die tägliche Kaffeepause mit frischen Croissants eingedeckt. Wir haben die Croissant dann an einem der unzähligen Bäche die das Land bietet genossen. Nach dem Start heute Morgen ging es nach ca. 1000 Meter in den ersten Tunnel, 12 km lang. Wir hatten gestern Abend den Plan, heute durch den längsten Autotunnel der Welt zu fahren, der ist 24,5 km lang. Der wäre kurz nach dem 12 km langen Gudvangen Tunnel gekommen. Vor dem Tunnel haben wir uns dann entschlossen, den Weg über den Berg zu nehmen. Der Umweg hat uns den ganzen Tag gekostet, aber es war die richtige Entscheidung. Wir wurden mit unbeschreiblichen Eindrücken belohnt. Eine wunderschöne Landschaft. Dort auf der Hochebene sieht es  teilweise aus wie auf dem Mond, obwohl wir noch nie da waren, auf dem Mond. Einfach eindrucksvoll, du kannst kilometerweit über die Berge schauen. Für die heutige Nacht haben wir uns am Rande eines Fjords gestellt. Kein Campingplatz, wir sind autark, Gas für die Heizung und heißes Wasser ist ausreichend vorhanden. Wir genießen die Aussicht bis es dunkel wird.
Ach so, bevor ich es vergesse, heute habe ich das erste Mal in meinem Leben mit einer Zecke Bekanntschaft gemacht. Die haben wir, dank einer Zeckenzange die mir ein Freund besorgt hatte und die wir immer dabei haben, professionell entfernen können. Der selbe übrigens, der meine Texte korrigiert.  Danke für die gute Arbeit.  Alle Fehler die dennoch im Text vorhanden sind, gehören dem, der sie findet.

 

Geilo

So langsam schleichen wir uns von hinten an Oslo ran. Morgen ist schon wieder Freitag. Die sieben Wochen vergingen wie im Flug. In Oslo haben wir für die Nacht von Samstag auf Sonntag einen Campingplatz gebucht. Also sollten wir am Samstag dort aufschlagen. Da wir gestern den längsten Autotunnel der Welt ausgelassen haben und vorzugsweise den Weg über die Bergstraße genommen haben, haben wir heute die Gelegenheit genutzt den Tunnel zu befahren. Wir sind dann zwar wieder am Ausgangspunkt von gestern, aber egal. Damit können wir den längsten Tunnel befahren zu haben, von der Löffelliste streichen. Obwohl dieser Punkt nie auf der Liste stand.

Der längste Autotunnel der Welt ist der Lærdalstunnel in Norwegen. Er erstreckt sich über eine Länge von etwa 24,5 Kilometern zwischen den Orten Lærdal und Aurland. Der Tunnel wurde im Jahr 2000 eröffnet und ist Teil der Europastraße E16.

Vor der Fahrt durch den Tunnel haben wir noch kurz das kleine Örtchen Laerdalsoyri besucht. Wirklich sehenswert. Besonders hervorzuheben ist der Bäckerladen. Eine Zimtschnecke (Kannelbolle) passt halt zu jeder Tageszeit.

Oslo

Nordkap 2023

Der Kreis schließt sich. Wir sind wieder in Oslo. Das ist das Ende unserer Reise, ein wunderschönes Abenteuer geht zu Ende. Am Anfang der Reise haben wir uns gefragt, ob wir es sieben Wochen im Wohnmobil aushalten. Jetzt, wo es zu Ende ist, würden wir noch bleiben wollen. Norwegen ist ein schönes Land, nette Menschen und  eine beeindruckende Landschaft. Wir haben Orte gesehen, die selbst auf Postkarten nicht genug dargestellt werden. Man muss es gesehen haben. Erzählungen und Fotos sind keine Alternative. Du musst es riechen, die Luft, der Wind, all das gehört dazu. Unsere Motivation der Reise war, das Nordkap mit dem Wohnmobil zu erreichen.

Was danach passieren sollte, wusste niemand so richtig von uns. Wir haben uns jeden Abend dieNordkap 2023 ungefähre Route für den nächsten Tag zurecht gelegt. Christel hat dann in mühevoller Kleinarbeit versucht, sehenswerte Punkte auf der Strecke zu finden. Oft kam es anders als geplant. Aber genau das hat die Reise so kurzweilig werden lassen. Wir haben uns treiben lassen. Ob wir so etwas noch einmal unternehmen würden. JA.