Kvisterø-Flø-4/5/6/7-07-25
Ja, die 7.Woche hat begonnen. Wir waren ein paar Tage von der Bildfläche verschwunden. Nicht wirklich, aber es war nicht viel los. Außer einer Zecke, Kabeltrommel voller Wasser und ohne Ende Wasser von oben. Und jetzt stehen wir auf einem Campingplatz in Flø. Wir hoffen es geht gut.
Am Montag führte uns die Fahrt von Kvisterø nach Follafossen. In Follafossen waren wir die Nacht alleine auf einem Stellplatz am Hafen in der Stadt. Dieser Platz dient auch den Dorfbewohnern zum Baden. Sehr sauber dort. Eine eigene Toilette mit fließend kalt und warmen Wasser. Eine Hütte mit vielen Sitzgelegenheiten – alles für uns. Sonntags gibt es hier sogar Kaffee und Waffeln. Das erzählte uns der freundliche Herr, der für die Sauberkeit hier zuständig ist.
Hier die Strecke von Kvisterø nach Follafoss
Dienstag morgen sind wir bei strahlendem Sonnenschein in Richtung Trondheim aufgebrochen. Bei unserer Ankunft in Trondheim schien auch noch die Sonne. Lt Wetterbericht sollte es gegen 20 Uhr anfangen zu regnen. Der Stellplatz ist nur ein paar hundert Meter vom Stadtzentrum entfernt. Also los, ohne Rad in die Stadt. Wir sind nun zum dritten Mal hier. Ein wenig haben wir schon von der Stadt gesehen. Die Kirche, die berühmte „Gamle Bybro“ und die Straße mit den hunderten Regenschirmen.
Die „alte Stadtbrücke“ (norw. Gamle Bybroen) aus dem Jahre 1862 verbindet die Zentrumshalbinsel von Trondheim mit dem Stadtteil Bakklandet, der für seine kleinen Holzhäuser bekannt ist.
Ein leckerer Kaffee und eine Waffel mussten sein. Dieses Mal gab es außer Marmelade und Schmand auch noch ein Päckchen Butter zur Waffel. Na ja, öfter mal was Neues. Aber was ist das denn da an meinem linken Knie, schwarz und ziemlich klein. Fällt nicht runter der Dreckknubbel. Scheiße. Eine Zecke. Mitten in der Stadt. Häää. Die hatte ich mir wohl in dem Gestrüpp auf dem Stellplatz beim Kabelverlegen zugelegt und die ganze Zeit unbemerkt spazieren getragen. Wat nun. Zeckenbeseitigungsbesteck liegt im Wohnmobil. Also in einer Apotheke eine Zeckenschlinge und Alkoholtupfer besorgt. 170 Kronen. Nach 7 Wochen hast du dich an die Preise in Norwegen gewöhnt. Ich wollte das Vieh loswerden. Zurück zum Wohnmobil bevor es um 19 Uhr wieder losgeht zum Pizzaessen. Ein freundlicher Nachbar fragte, ob er seinen Stecker in unsere Kabeltrommel stecken darf. Die Steckdosen am Platz sind alle besetzt. Sicher, gerne. Es ist allerding nicht so gut, die Kabeltrommel mit den Öffnungen nach oben auf den Boden zu legen. In der Nacht hat es ordentlich geschüttet. Unser gesamte Bordelektronik hatte sich ausgeschaltet. Die hat den Kurzschluss wahrscheinlich zuerst bemerkt – ich erst morgens. Alles aus. Kein Licht, kein fließendes Wasser. Es hat etwas gedauert bis ich den Fehler gefunden habe. Die Kabeltrommel war kpl. mit Wasser gefüllt. Strom und Wasser, keine guten Partner.
Hier die Strecke von Follafoss nach Trondheim
Am Mittwoch haben wir nach fast 260 Kilometer in Ljøsøya wohl den windigsten Platz in ganz Norwegen getroffen. Die Nacht haben wir bei Sturm und mehr als kräftigem Regen verbracht. Die Fähren schaukeln nicht so stark wie unser Wohnmobil es die Nacht über getan hat.
Hier die Strecke von Trondheim nach Ljøsøya
Heute ist Donnerstag. Nachdem wir unsere Knochen nach der durchgeschüttelten und lauten Nacht sortiert hatten (Regen hört sich im Wohnmobil wie ein nie endender Trommelwirbel an), ging es weiter auf unserem Weg über die einzigartige Atlantikstraße. Das ist ein kleiner aber unglaublich schöner Streckenabschnitt. Da kannst du dich nicht satt sehen. Noch einen Abstecher nach Ålesund, bevor wir uns ein Nachtquartier suchen. Ålesund ist ein beliebtes Anlaufziel der Kreuzfahrtschiffe. Es lagen zwei Riesentrümmer am Hafen. Alle Achtung. Die Stadt lebt wohl von den Tagestouristen. Die Stadt hat einiges an alten, gut erhalten Gebäuden zu bieten. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. So, nun werden wir die Nacht in Flø auf einem Campingplatz verbringen, natürlich direkt am Wasser. Wir hoffen, dass wir ohne Schaden und Tiere, die uns mögen, durch die Nacht kommen.
Hier die Strecke von Ljøsøya nach Flø
Schebbig, gerade ( 22:00 Uhr ) ist die Steuerung für das Wohnmobil ausgefallen. Kein Strom mehr für Licht und Wasser usw. Mal sehen, ob wir das noch repariert bekommen.
Flø-Sogndal-8/9-08-25
So, das wars. Nach einigen Telefonaten mit dem Vermieter und deren Techniker, gibt es keine Möglichkeit die defekte Elektronik zu reparieren. Dann werden wir mit den Einschränkungen die letzten Tage leben müssen. Es gibt Schlimmeres. Die Heizung funktioniert, der Kühlschrank tut seinen Dienst. Es fehlt halt das fließende Wasser. Wir waschen uns, wenn wir nicht auf einem Campingplatz stehen, so wie es echte Camper tun, draußen im Kalten.
Am Freitag führte uns die Tour zum Geiranger Fjord. Wir wollten über die Passstraße. Was wir nicht kannten, war die Möglichkeit mit der Fähre von Hellesylt nach Geiranger zu fahren. Da spart man sich den Pass. Den kennen wir ja bereits aus dem letzten Jahr. Die Fahrt dauerte ca. 1 Stunde. Wir nutzten die Gelegenheit uns den Fjord von unten anzusehen. Je näher man mit der Fähre zur Stadt Geiranger kommt, desto voller wird es in dem Fjord. Große Passagierschiffe, kleine Kajakfahrer, die vielen Schnellboote und alles was schwimmen kann. Wenn du dann die Fähre verlassen hast, stehts du mitten im Dorf. Auf einem Jahrmarkt könnte es nicht schlimmer sein. Das Dorf wird von Menschen überflutet. Tausende von den Schiffen und die ganzen Urlauber die mit dem eigenen Auto, Motorrad oder Wohnmobil anreisen. Nichts wie weg hier. Das ist uns dann doch ein bisschen zu viel Mensch auf einem Haufen. Apropos Haufen. Der Plastikstuhl, der mir auf der Fähre unter dem Hintern in viele Einzelteile zerbrochen ist und mich unvermittelt der Schwerkraft ausgesetzt hat (bis der harte Boden meinen zarten Körper gebremst hat) liegt jetzt auf dem Schrotthaufen. Mit kleinen Kratzern am Rücken bin ich noch mal glimpflich davongekommen. Heute haben wir uns ein wenig Campingmaterial zugelegt. Unter anderem einen Wasserbehälter mit einem Absperrhahn. Damit gelingt die Morgentoilette etwas besser. Die Wasserflasche war etwas umständlich. Noch ein kleines Messgerät, um zu prüfen, ob die Batterie im Wohnbereich während der Fahrt geladen wird. Sonst funktioniert die Heizung für die Nacht nicht. Alles im grünen Bereich. Mal sehen, was sonst noch so auf den letzten Tagen passiert.
Hier die Strecke von Flø nach Geiranger
Hier die Strecke von Geiranger nach Sogndal
Sogndal-Aurlandsvangen-10-08-25
Gestern Abend ging es nach dem Abendessen noch einmal in die Stadt Sogndal. Zu Fuß immerhin ein Weg von gut 50 Minuten. Bei einem Italiener gab es noch einen Cappuccino. Da es schon spät war, nach 22 Uhr, entschlossen wir uns, mit dem Bus zurück zum Campingplatz zu fahren. Es ist nur eine Haltestelle. Man kann es nicht glauben, aber es gibt eine App für den Öffentlichen Verkehr, die für ganz Norwegen gilt. Lt. App sollte der Bus um 22:31 Uhr kommen. Und tatsächlich, er war fast pünktlich. Ein riesiger Bus. Doppeldecker. Voll ausgestattet mit Ledersitzen und Tischen. Ein Super-Reisebus. Der fährt um diese Uhrzeit noch bis nach Oslo.
Die Fahrt heute nach Aurlandsvangen war ein kurzer Trip – nur 75 Kilometer. Die hatten es in sich. Es ging von Lærdal nach Aurlandsvangen. Diese Strecke kann man relativ schnell durch den längsten zu befahrenden Tunnel erledigen.
Der Lærdalstunnel mit seinen 24,5 Kilometern ist der längste Straßentunnel der Welt. Die Straße verbindet die Ortschaften Aurland und Lærdal im innersten Teil von Sogn und bietet eine fährenunabhängige Verbindung zwischen Oslo und Bergen.
Fakten 24,5 km Tunnel, beleuchtete Berghallen alle 6 km
Bauzeit 1995 – 2000
Oder man fährt über die Passstraße. Ein schöner, nicht zu beschreibender Weg. Traumhafte Aussichten, die niemals enden sollten. Na ja. Auf den letzten Kilometern Richtung Aurlandsvangen geht es richtig los. Dort gibt es die Aussichtsplattform Stegastein. Sie wird von Menschen, die aus Aurlandsvangen anreisen, überrannt. Keine Möglichkeit dort anzuhalten. Alles voll. Die Letzten Kilometer bergab sind das reinste Abenteuer mit dem Wohnmobil. Die Straße dort ist sehr schmal und auf vielen Streckenabschnitten passt nur ein Fahrzeug. Es gibt Ausweichbuchten, dann passen zwei Fahrzeuge nebeneinander. Wenn es aber zu viele Autos aus einer Richtung gibt, dann passt auch das nicht mehr. An einer Stelle mussten wir gut 500 Meter rückwärts bergauf fahren. Christel meint, sie wäre auf diesen paar Kilometern um Jahre gealtert. Man sieht es ihr aber nicht an. Sie sieht genauso aus wie vor der Passfahrt.