Sodankylä-Utsjoki-07-07-25
Da sind wir heute Abend, nach dem Abendessen, mal kurz über die Grenze von Finnland nach Norwegen gegangen. Hier in Utsjoki ist die Grenze von Finnland nach Norwegen. Aber morgen geht es weiter Richtung Norden, zum nördlichsten Punkt in Finnland. Am südlichsten Punkt in Finnland waren wir ja schon. Das Ziel ist dann Nuorgam, das soll dann der nördlichste Punkt sein. Dann geht es über die Grenze nach Norwegen und weiter bis nach Hamningberg. Wann wir da ankommen? Mal sehen. Wenn das so weiter geht wie heute, von einem Café zum nächsten, dann kann das dauern. Der heutige Tag war eine Kaffeetour. Erst ging es in ein nettes Café, das uns mit übergroßen Moltebeeren gelockt hat. Wir wollten eigentlich nur Moltebeeren kaufen. Keine da, die Saison beginnt erst in zwei Wochen. Na gut, dann eben einen Kaffee. Den zweiten Stopp haben wir als Pause nach einer langen Etappe eingebaut. Es gab leckere Waffeln und einen super Kaffee. Leider hatte die kleine Bude die Türen sperrangelweit offen und das bei 10 Grad Außentemperatur. Es geht gemütlicher. Den letzten Kaffeestopp gab es dann kurz vor unserem Nachquartier. Wir wussten da noch nicht, dass wir nur 3 Kilometer später einen Campingplatz anfahren würden, bei den Kirchhütten in Utsjoki.
Hier die Strecke in der Kartenanschicht rechts neben dem minus auf Kartenansicht gehen und Standard oder Gelände auswählen
Utsjoki-Ekkørøy-08-07-25
Nachdem wir die Nacht in einem nicht perfekt ausgerichteten Wohnmobil verbracht haben, ich bin immer zum Fußende des Bettes gerutscht, ging die Fahrt wie geplant nach Hamningberg. Der Weg führte uns über den nördlichsten Punkt in Finnland, der auch gleichzeitig die Grenze zu Norwegen markiert. Nach 50 Kilometer war die Grenze in Nuorgam zu Norwegen erreicht. Je weiter wir Richtung Norden fahren, werden die Bäume kleiner und die Landschaft wird übersichtlicher. Wir erreichen die Küste vom Eismeer (Varangerfjord). Die Fahrt nach Hamningberg verläuft entlang der Landschaftsroute Varanger. Die Sonne scheint. Es ist wunderschön hier, wenn man das Karge und die Einsamkeit mag. Landschaft so weit das Auge reicht. Die erste Waffel mit Käse gab es in einem Museum in der Gemeinde Nesseby. Der nächste Stopp war eine Halbinsel in Ekkørøy. Auf der Halbinsel kann man seltene Vögel beobachten, so steht es geschrieben. Wir haben wohl den falschen Zeitpunkt erwischt, die Vögel haben die Insel bereits verlassen. Nur Möwen und einige Rotschenkel haben wir gesehen. Ein Wanderer sagte uns, dass er vor zwei Jahren schon mal hier war, da war die Hölle los. Schade. Aber der 6,5 Kilometer lange Weg hat sich trotzdem gelohnt. Wir waren fast alleine unterwegs. Im Wasser kam dann noch ein Weißschnauzendelfin zum Vorschein. Wir denken das es ein Weißschnauzendelfin war. Die heutige Nacht verbringen wir direkt am Wasser ohne Campingplatz.
Hier die Strecke in der Kartenanschicht rechts neben dem minus auf Kartenansicht gehen und Standard oder Gelände auswählen
Ekkørøy-Hamningberg-09-07-25
Das Ziel Hamningberg haben wie gestern nicht erreicht. Mal sehen, ob wir es heute schaffen oder ob wir wieder irgendwo bummeln. Also früh los. Wir haben ja gestern am Grenzübergang eine Stunde zurückbekommen. Zweimal in einer Woche eine Zeitumstellung, aber jetzt bleibt es bis zur Heimfahrt so. Unser erstes Ziel war mehr ein Zufall. Eine Vogelstation wurde mit einem Hinweisschild in Kiberg angekündigt. Leider stand da nur ein Turm, der als Mövenhotel dient. Ein paar Kilometer vor der Stadt Vardø haben wir auf dem Berg Domen eine kleine Rast eingelegt. Dort steht ein Kunstwerk, das so gebaut ist, dass man die grandiose Aussicht auf die Stadt windgeschützt genießen kann.
Der Berg Domen ist einem alten Volksglauben nach der Ort, an dem sich die Hexen mit Satan trafen.
In Vardø angekommen ging es gleich erst einmal in ein Café. Das muss. Hier in Norwegen bezahlst du einmal den Kaffee und kannst dann nachfüllen, bis es aus den Ohren kommt. Super. Vardø ist übrigens die östlichste Stadt von Norwegen.
Dann begann die große Geschichtstour. Hier in der Gegend um Vardø wurden im 17.Jahrhundert (von 1600 -1692) 91 Hexen verbrannt. In einem Glaspavillon ist eine Installation mit einem brennenden Stuhl zu sehen. Nebenan ist eine 135 Meter lange Halle, in der für jede Hexe eine kleine Lampe vor einem Fenster angebracht ist. Neben jedem Fenster ist das Urteil aufgehängt, das zur Verurteilung geführt hat.
Hier ein Urteil, das wir mit Google übersetzt haben. Deshalb ist es vielleicht nicht fehlerfrei.
Kirsten die Magd.
Um 1640 vor Gericht in Vardehus gebracht.
Der Hexerei beschuldigt.
Synove Olsdatter soll ihr die Hexerei beigebracht haben.
Synove habe ihr die Kräfte in einem Stück Butter gegeben.
Wegen Hexerei zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilt.
Von Vardø noch Hamningberg waren es dann nur noch ca. 60 Kilometer. Das sollte heute noch möglich sein, bis ein Schild kam. Auf dem stand, dass die nächsten 28 Kilometer die Straße nur 3 Meter breit ist. Das heißt vor jeder Kurve langsam rantasten ob jemand entgegenkommt, um dann einen Platz am Rand zu finden der etwas breiter ist, damit zwei Fahrzeuge aneinander vorbei passen. Hamningberg ist eine Sackgasse, das heißt, dass es morgen auf derselben Straße zurück geht. Heute Nacht stehen wir, wie gestern Abend, mit einem grandiosen Ausblick am Wasser. Ach so, auch hier gibt es ein Café mit hervorragenden Waffeln und Kaffee. Da wir hinter dem Polarkreis sind, geht die Sonne nicht unter. Taschenlampen sind hier im Moment kein gutes Geschäft. Christel hat gestern Abend von dem Anblick nicht genug bekommen.
Hamningberg-Masjok-10-07-25
Wir sind auf unserem Weg zum Nordkapp, nochmal kurz in Vardø gewesen. Dort kann man kostenlos Wasser auffüllen. Während der Fahrt hat Christel einen interessanten Artikel im Internet über die Beziehung der Stadt Vardø und ihren russischen Nachbarn gefunden.
Hier geht es zum Artikel und hier zur Strecke
Masjok-Lakselv-11-07-25
Noch ca. 200 Kilometer, dann sind wir wieder am Nordkap. Was uns dort hinzieht? Mittlerweile sind wir dann das vierte Mal dort. Das erste Mal nur sehr kurz, bei Nebel mit den Hurtigruten. Dann zwei Mal bei super Wetter mit dem Wohnmobil. Es ist nicht zu beschreiben. Diese atemberaubende Aussicht auf das Nordpolarmeer in der Mitternachtssonne. Vielleicht haben wir morgen wieder das Glück, bei gutem Wetter die Mitternachtssonne zu genießen. Da sitzt du nachts windgeschützt auf deinem Stuhl mit dem Blick auf das Nordpolarmeer und saugst diese magische Atmosphäre auf. Das muss man live erlebt haben. Deshalb zieht es uns dort hin.
Heute haben wir unterwegs einen kleinen Spaziergang zum Silfar Canyon eingelegt. Hier, auf dem Campingplatz in Lakselv, gibt es Livemusik von einem Rockkonzert. Wir können zwar nichts sehen aber gut hören. Die beschallen die halbe Stadt. Mal sehen wann wir dabei einschlafen können.
Lakselv-Nordkap-12-07-25
Die Musik von dem Festival in Lakselv war bis um 4 Uhr zu hören, aber es hat uns nicht gestört. Die Nacht war heute etwas kürzer. Wir sind um 7 Uhr aus den Federn, denn wir wollten gegen Mittag das Nordkap erreichen. Dann hast du eine Chance, einen guten Platz dort auf dem Parkplatz für die Nacht am Nordkap zu erwischen. Schön am Rand mit Blick zum Wasser. Das mit dem Parkplatz am Rand hat gut geklappt. Denn es war noch ohne Ende Platz, wo es bei unseren letzten beiden Besuchen ziemlich voll war. Der Grund für die Leere. Vor kurzem hat hier ein Wohnmobil gebrannt. Hier stehen die Wohnmobile sehr dicht beieinander. Wenn eins brennt, dann geht auch schnell ein zweites und mehr in Flammen auf. Deshalb darf hier aus Sicherheitsgründen nur noch 5 Stunden geparkt werden und nachts nicht mehr. Denn nachts gibt es hier auf dem Parkplatz keine Aufsicht. Wenn es hier brennt, ist das Chaos perfekt. Die nächste Feuerwehr ist wahrscheinlich in Honningsvåg. Das ist 50 Minuten entfernt. Schade, denn hier nachts die Sonne zu beobachten macht den Reiz aus. Aber heute, bei dem Nebel, wäre es sowieso nicht möglich gewesen. Der ein oder andere tritt diese Reise zum Nordkap vielleicht im Namen eines verlorenen Menschen an, dessen Wunsch es vielleicht war, einmal im Leben das Nordkap zu besuchen. Aber es nie geschafft hat. ( Siehe Foto )
Wir fahren weiter zum nördlichsten Fischerdorf nach Skarsvåg und übernachten dort. Hier scheint, im Gegensatz zum Nordkap, die Sonne. Gleich geht es ins Fischrestaurant.